Schreiben
bedeutet für mich: eine Brücke bauen zwischen Süd und Nord,
zwischen Gestern und Heute, zwischen dem Ganzen und dem Individuum.
Gern kehre ich dabei auch gewohnte Parameter um, betrachte Dinge aus völlig
neuer Perspektive. Misserfolge in der Entwicklungszusammenarbeit auf humorvolle
Weise darzustellen, gehört genauso dazu wie das tiefgründige
Märchen, das die oft schmerzvollen Herausforderungen im Kulturaustausch
in eine sanfte Form kleidet.
Schreibtalent macht auch praktische Projektarbeit wirksamer. Berichte werden
leichter verständlich, umfangreiche Untersuchungen haben die Chance
bis zum Ende gelesen zu werden, Fachbeiträge kommen auch beim Laien
an.
"Fast hätte ich einen Termin verpasst, weil ich Ihre Studie so
spannend fand, dass ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören konnte!"
Das sagte vor vielen Jahren einmal der Landesdirektor einer Entwicklungshilfeorganisation
zu mir. Nun ja, ich wäre nicht stolz darauf gewesen, wenn er seinen
Termin tatsächlich meinetwegen verpasst hätte, als Autorin aber
hat mich diese positive Rückmeldung noch jahrelang begleitet.
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